Schwimmwesten gibt es in allen erdenklichen Größen. Schließlich kam auch schon ein Kaninchen in den Genuss der Aqua-Therapie. |
Am Beckenrand wartet schon die nächste Patientin. Mia möchte endlich auch mal ins Wasser. |
Bei Physiotherapeutin Claudia Windbiel planschen Hunde nicht nur zum Vergnügen. Das therapeutisches Schwimmen tut auch morschen Knochen gut. Hanni, ein 18-jähriger Schäferhund-Rottweiler-Dackel-Mix, leidet an Arthrose und bekommt deswegen eine so genannte Hydrotherapie. Seit etwa einem Jahr bietet die ausgebildete Hundeflüsterin Claudia Windbiel diesen Service an. Für Patienten wie Hanni ist Schwimmen eine perfekte Methode, um wieder fit zu werden. Im Wasser kann sie sich ohne Schmerzen bewegen und ihr Herz-Kreislaufsystem wird gestärkt. „In der Regel geht es meinen Patienten schon nach sechs bis acht Schwimmeinheiten deutlich besser, und sie sind wieder viel freier in Haus und Garten unterwegs“, weiß die Fachfrau.
Warum musste es gleich ein
richtiges Schwimmbad sein. „Von Unterwasserlaufbändern halte ich nicht viel“,
meint Windbiel. „Das Gewicht lastet immer noch auf den Gelenken der Hunde.
Daher habe ich mich für ein Schwimmbassin entschieden“. 1,40 Meter ist es tief,
4,50 Meter lang und 3 Meter breit. Das Wasser badewannenwarm. Da drin kann man
es aushalten. „Schließlich bin ich bis zu vier Stunden am Tag im Becken“, lacht
die 48-jährige Therapeutin. Warmes Wasser, gemütliches Planschen – kennt man ja
aus dem Babybecken. „Die Hunde sind manierlich“, beantwortet Ehemann Jürgen
Windbiel diesbezügliche Fragen. „Die machen kein Pipi rein.“ Wenn jemand es mal
laufen lasse, dann eher ein Kind eines der Hundebesitzers, das auch mit ins
Wasser möchte.“ Da die Anlage computergesteuert ist, kann ich so was durch
einen kurzfristigen Chloranstieg feststellen“, grinst der selbst ernannte
Bademeister. „Eigentlich behandeln wir nur Hunde in unserem Schwimmbecken“, so
Claudia Windbiel. Doch vor kurzem sei sie von einer Hasenbesitzerin gebeten
worden, die Therapie auch bei ihrem langohrigen Liebling auszuprobieren.
Doch
bevor Hanni baden geht, gibt es noch eine wohltuende Massage. Massagen fördern
– genau wie beim Menschen – die Durchblutung und regen den Stoffwechsel an.
Verspannte Muskeln und das Gewebe werden gelockert, was die Schmerzen lindert.
Außerdem verhilft die Massage einem Hund, der sich darauf einlassen kann, auch
zu psychischer Entspannung und Beruhigung. Kein Problem für Hanni. Die Senioren
hat auch diese Behandlung sichtlich gerne über sich ergehen lassen.
Claudia
Windbiel arbeitet eng mit den Tierärzten zusammen. „Das ist mir sehr wichtig.
Ich brauche eine gesicherte Diagnose, auch akute Entzündungen in den Gelenken
müssen ausgeschlossen werden. Die Therapeutin ist überzeugt: „Wenn das Zusammenspiel
zwischen Tierarzt, Hundehalter und mir klappt, kann eine Heilung erfolgen.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen